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BrandenburgZusammenfassung der informatischen Schulbildung in BrandenburgEbenso wie in Berlin ist die Grundschule in Brandenburg 6-stufig. Danach entscheidet sich der Schüler für die weitergehende Schulbildung auf dem Gymnasium oder der neu eingeführten Oberschule, die seit dem Schuljahr 2005/2006 die bisherigen Schulformen Gesamtschule ohne gymnasiale Oberstufe und Realschule zusammenführt und ersetzt. Die informatische Schulbildung beginnt an allen Schulen Brandenburgs mit der integrativen Informations- und Kommunikationstechnologischen Grundbildung (IKG) ab Jahrgangsstufe 7. Außerdem kann das Fach Informatik an Oberschulen und Gymnasien innerhalb des Wahlpflichtunterrichts in den Klassenstufen 9 und 10 angeboten werden, wobei sich der Wochenstundenumfang je nach Schulart unterscheidet und an der Oberschule 2, am Gymnasium 3 Stunden beträgt. In der gymnasialen Oberstufe kann Informatik als 3-stündiges Grundkursfach oder als 5-stündiges Leistungskursfach belegt und in das Abitur eingebracht werden. Welche Auswirkungen die Verdichtung der gymnasialen Schulzeit auf 12 Jahre auf den Informatikunterricht bzw. auf Belegungspflichten das Abitur betreffend hat, entscheidet sich zur Zeit der Entstehung dieser Arbeit. Tabelle 35: Position des Informatikunterrichts in Brandenburg
Informations- und Kommunikationstechnologische GrundbildungDie IKG soll als fächerübergreifender und fächerverbindender Unterricht in den Jahrgangsstufen 7 bis 10 integriert werden, mit dem Ziel, dass die Schüler eine allgemeine Grundbildung auf dem Gebiet der Informations- und Kommunikationstechnologie erlangen. Die Empfehlung schlägt beispielsweise die Realisierung als 20-stündige Projekte vor, die im Fächerverbund über einen gewissen Zeitraum geblockt behandelt werden und sieht die folgenden in der Tabelle dargestellten Themen für den Unterricht vor, wobei die feste Bindung an die entsprechende Jahrgangsstufe nicht verpflichtend ist. Allerdings sollten Kriterien wie Alter, beteiligte Fächer und Schulprofil bei der Aufstellung des schuleigenen Plans berücksichtigt werden. Tabelle 36: IKG in Sekundarstufe I
Am Ende der Klasse 10 kennen die Schüler Anwendungen der Informations- und Kommunikationstechnologie und erkennen entsprechende Probleme, die sie analysieren und mittels geeigneter Werkzeuge lösen können. Neben Grundkenntnissen über Datenschutz und Urheberrechte wissen die Schüler auch über gesellschaftliche Auswirkungen dieser Technologien und können Chancen und Risiken abschätzen. Sie sind in der Lage aus verschiedenen Quellen gewonnene Information zu bewerten, zu selektieren und entsprechend zu präsentieren. [BB01] Wahlpflichtfach Informatik in der Sekundarstufe I der Oberschule und des GymnasiumsDer Rahmenlehrplan für das Wahlpflichtfach Informatik der Sekundarstufe I gilt für alle Schulformen im Land Brandenburg und findet je nach Schulart mit einer unterschiedlichen Anzahl von Wochenstunden statt. Zum verbindlichen Kerncurriculum gehören dem Fächerprofil entsprechende Inhalte und Qualitätserwartungen, deren Erfüllung bis zum Ende der Jahrgangsstufe 10 obligatorisch ist. Des Weiteren werden im Rahmenlehrplan fakultative Inhalte vorgeschlagen, um Gestaltungsfreiräume zu gewähren und Schwerpunkte so zu setzen, dass grundlegende Anforderungen gesichert bzw. bestimmte Bereiche vertieft werden können. Die folgende Tabelle zeigt die verbindlichen und offenen Inhaltsbereiche sowie eine Zusammenfassung der zugehörigen Themen. Tabelle 37: Verbindliche und offene Inhaltsbereiche in Sekundarstufe I
Insgesamt müssen mindestens vier der dieser acht Themenbereiche im Unterricht umgesetzt werden. Die Auswahl der die obligatorischen Themen ergänzenden Inhalte trifft die Fachkonferenz der Schule. Die Schüler lernen Informationssysteme als zentrale Werkzeuge der Gesellschaft kennen. Dabei stehen neben der Nutzung auch Aufbau, Funktionsweise und Konstruktion auf dem Programm. Bei der Arbeit mit Algorithmen und Softwareentwicklung werden Problemstellungen behandelt, die über informatikspezifische Methoden erschlossen werden können. Neben einem umfassenden Verständnis für Betriebssysteme werden auch Kenntnisse über die häufigsten Anwendungssysteme vermittelt. Der Themenbereich Kommunikation trägt der rasanten Entwicklung ständig neuer Kommunikationsformen Rechnung. Es werden dem Alter der Schüler entsprechende technische Hintergründe und gesellschaftliche Auswirkungen der Kommunikation vermittelt. Die Behandlung von Visualisierung und grafischer Datenverarbeitung sieht nicht nur die unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten verschiedenster grafischer Darstellungsarten vor, sondern vermittelt auch den Einsatz zur Veranschaulichung im Prozess der Modellierung. Weiterhin sollen die Schüler lernen, Vorurteile und Ängste gegenüber Systemen der künstlichen Intelligenz kritisch zu reflektieren und somit bereits in Sekundarstufe I einen Einblick in dieses zukünftig noch stärker in die Lebensbereiche des Menschen integrierte Gebiet zu erhalten. [BB02] Informatik in der gymnasialen OberstufeDie neuen Rahmenlehrpläne sind seit dem 01. August 2006 gültig und betreffen alle Schüler, die ab dem Schuljahr 2008/2009 in die gymnasiale Oberstufe eintreten. Zur Zeit der Entstehung dieser Arbeit entscheidet sich, welche Auswirkungen die Verdichtung der Schulzeit auf 12 Jahre auf den Informatikunterricht hat. Bisher war es möglich, Informatik als Leistungskurs zu belegen, auch wenn nicht am Wahlpflichtunterricht der Sekundarstufe I teilgenommen wurde. Dies wird sich mit dem Wegfall der Klassenstufe 11 jedoch ändern. Wird der Grundkurs Informatik als Klausurfach belegt, so haben die Schüler die Möglichkeit, Informatik als drittes oder viertes Prüfungsfach im Abitur zu wählen. Der Rahmenlehrplan Informatik ist einer von 16 Lehrplänen, die in einem gemeinsamen Projekt der Länder Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern erarbeitet wurden. Die zu erreichenden Standards sowie die zu vermittelnden Themenbereiche und Inhalte unterscheiden sich nicht und wurden bereits ausführlich für das Bundesland Berlin in Kapitel 3.3.3 beschrieben und können dort entnommen werden. Lediglich die Aufteilung in die einzelnen Kurshalbjahre unterscheidet sich und wird in der folgenden Tabelle dargestellt. Tabelle 38: Themenfelder und Inhalte des Informatikunterrichts in der Oberstufe
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KontaktTU-Dresden Fakultät Informatik Institut für Software- und Multimediatechnik Arbeitsgruppe Didaktik der Informatik Verantwortlicher Hochschullehrer: Prof. Dr. paed. habil. Steffen Friedrich ![]() Betreut von: Dr. rer. nat. Bettina Timmermann ![]() Bearbeitet von: Moritz Weeger ![]() |